Kategorie-Archiv: Körperpflege

Hautpflege bei pflegebedürftigen Personen

Die Haut gilt als eines der wichtigsten Organe des Körpers und schützt den menschlichen Körper vor vielerlei gesundheitlicher Gefahren. In der Pflege hat daher die Hautpflege von pflegebedürftigen Menschen einen hohen Stellenwert.
Hautpflege

Hautpflege ist auch bei Senioren und pflegebedürftigen Menschen ein relevantes Thema – denn vor allem im Alter braucht die Haut besonderen Schutz. | Foto: © Robert Kneschke – Fotolia.com

Schützend ummantelt sie unseren Körper und dient als wichtiges Sinnesorgan, denn sie lässt uns fühlen und tasten. Vor allem aber hält sie Keime und Bakterien ab und hindert sie so daran, in das Innere unseres Körpers zu dringen.

Eine gesunde Haut dient somit einem gesunden Körper. Lange Bettlägerigkeit, Krankheit und Alter hinterlassen jedoch ihre Spuren auf der Haut, strapazieren und schädigen sie. Mit der richtigen Hautpflege können Sie Ihre Haut und die Ihres Angehörigen bei der Regeneration und dem Selbstschutz unterstützen, damit diese zuverlässig ihre Aufgabe erfüllen kann.

Tipps zur Hautpflege

Um die Haut sauber, geschmeidig, widerstandsfähig und gesund zu halten, helfen folgende Tipps:

  • Waschen und desinfizieren Sie Ihre und die Hände Ihres Angehörigen regelmäßig.
  • Eine gesunde Ernährung und ausreichend Flüssigkeit tragen zu einer reinen und geschmeidigen Haut bei.
  • Waschen, Duschen oder Baden gehört zur täglichen Körperhygiene.
  • Achten Sie auf die Vermeidung von Druckgeschwüren (Dekubitus) vor allem bei bettlägerigen Patienten. (Näheres hierzu in unserem Ratgeberartikel Dekubitus)
  • Behandeln Sie Wunden und Ausschlag stets mit geeigneten, vom Arzt verschriebenen oder für gut befundenen Medikamenten.
  • Verwenden Sie rückfettende und feuchtigkeitsspendende Hautcreme. Bei der Auswahl der Creme und anderen Pflegeprodukten achten Sie stets darauf, dass diese frei von Hormonen ist.

Tipp: Um herauszufinden, ob Ihre Creme, Ihre Duschlotion oder andere Kosmetikprodukte mit gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffen versehen sind, scannen Sie den Strichcode des Produkts mit der kostenlosen App ToxFox für Ihr iPhone. Alternativ können Sie den Strichcode auch auf der Homepage angeben.

Quellen

  1. Hautpflege, unter: http://www.pflegewiki.de/wiki/Hautpflege (abgerufen am 04.04.2014)

Allgemeines Wohlbefinden fördern

Pflegebedürftige sehen sich in ihrem Alltag häufig mit zahlreichen Einschränkungen konfrontiert. Ziel der häuslichen Pflege soll es daher immer sein, das allgemeine Wohlbefinden zu fördern und zu steigern. Wir verraten, wie Sie dazu beitragen.
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In der Pflege sollte immer darauf geachtet werden, dass sich die Pflegeperson wohl fühlt. Um das zu erreichen gibt es verschiedene Mittel und Wege. |Foto: © Fotolyse – Fotolia.com

Sich in seiner Situation wohlfühlen und mit seinem Leben zufrieden sein, das gehört zu den wichtigsten Dingen, um psychischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen, vorzubeugen. Doch nicht nur auf die Psyche, auch auf den Körper wirkt eine gedrückte Stimmung negativ. Beobachten Sie bereits erste Anzeichen einer Depression bei Ihrem Angehörigen, suchen Sie unbedingt ärztliche und therapeutische Hilfe auf. Ansonsten gilt beim Fördern des allgemeinen Wohlbefindens: Vorsorge ist besser als Nachsorge.

Was Lebensqualität ausmacht, das empfindet jeder Mensch unterschiedlich und kann daher natürlich nicht auf ein paar Eckpunkte reduziert werden. In folgender Tabelle möchten wir Ihnen dennoch einige Anregungen geben, wie Sie die Lebensqualität Ihres Angehörigen steigern.

Lebensbereich Unser Rat
Kommunikation Sprechen Sie mit Ihrem Angehörigen über dessen Bedürfnisse, über vergangene und zukünftige Zeiten oder über ein Hobby. Geben Sie ihm dabei auch die Möglichkeit, die Themen selbst zu wählen. Ist Ihr Angehöriger Sprachbehindert, fallen Sie ihm nicht ins Wort, wenn Sie schon ahnen, wie der Satz endet.
Hygiene Sorgen Sie stets für eine umfangreiche Hygiene. Sollte Ihr Angehöriger Windeln tragen, wickeln Sie ihn regelmäßig. Ein Bad oder eine Dusche sollte – wenn möglich – immer dem Waschen im Bett vorgezogen werden. Achten Sie auch auf eine gute Hautpflege.
Beschäftigung Langeweile ist leider bei Pflegebedürftigen weit verbreitet, da ihnen zu wenig zugetraut wird. Beschäftigen Sie Ihren Angehörigen, indem Sie ihn Aufgaben im Haushalt übernehmen lassen. Unterstützen Sie außerdem die Aufnahme oder das Fortführen von Hobbys und versuchen Sie mögliche Einschränkungen auszugleichen.
Gesellschaft Vermeiden Sie Isolation. Laden Sie stattdessen regelmäßig Freunde und Verwandte ein. Auch Altentreffs oder Treffen für Menschen mit Behinderungen schaffen Abwechslung im Alltag und helfen beim Knüpfen neuer Kontakte. Außerdem sollte regelmäßig ein Spaziergang im Freien stattfinden, um „unter die Leute zu kommen“.
Selbstständigkeit Grundsätzlich gilt: Was auch immer der Pflegebedürftige selbstständig ausführen kann, sollte er auch selbstständig ausführen. Nehmen Sie ihm nicht zu viel ab, auch wenn manche Dinge, wie zum Beispiel essen und selber waschen, viel Zeit in Anspruch nehmen.
Intimsphäre und Grenzen akzeptieren Die Wahrung der Intimsphäre des Pflegebedürftigen ist unabdingbar. Hierzu gehört beispielsweise, dass beim Waschen nur kleine Körperpartien abgedeckt werden und der betroffenen Person stets erklärt wird, was als nächstes getan werden soll. Fragen Sie im Zweifelsfall immer nach.
Auch beim Öffnen von Schränken und Schubladen sollte immer ein „darf ich…“ vorausgehen und die Antwort abgewartet und respektiert werden. Ein „Nein!“ ist immer ernst zu nehmen.
Behandeln Sie den zu Pflegenden stets gleichberechtigt und gleichwertig und vermeiden Sie, dass dieser sich wie ein unmündiges Kind fühlt.

Als Pflegender: Das eigene Wohlbefinden erhalten

Um das Wohlbefinden Ihres Angehörigen zu steigern und zu erhalten ist es unabdingbar, dass auch Sie selbst sich wohlfühlen. Viele Pflegende opfern sich für die von ihnen gepflegten Personen nahezu auf und vergessen dabei sich selber. Wir möchten Anregungen geben, wie Sie auch für Ihr eigenes Wohlbefinden sorgen können und orientieren uns dabei bewusst an den Schlagwörtern, die wir auch für unsere vorangegangene Tabelle verwendet haben.

Lebensbereich Unser Rat
Kommunikation Unterhalten Sie sich mit Ihrem Angehörigen ruhig auch über Dinge, die Sie beschäftigen wie zum Beispiel den Beruf, die Familie o.Ä.Es ist nicht verkehrt auch über eigene Bedürfnisse zu sprechen, achten Sie jedoch stets darauf, dass Sie nicht so verstanden werden, als wenn Sie die Pflege Ihres Angehörigen als Bürde empfinden.
Hygiene Schützen Sie sich selbst durch ausreichende Hygiene. Dazu gehört regelmäßiges Händewaschen ebenso wie die Verwendung von Pflegehilfsmitteln, wie Handschuhe, Hände- und Flächendesinfektion. Liegt bei Ihrem Angehörigen eine Pflegestufe vor, zahlt die Pflegekasse bis zu 31 € in Form von Pflegehilfsmitteln, die Sie in der Apotheke, bei Sanitätshäusern oder ganz bequem per Post von Anbietern wie z.B. Pflege-Paket.de bekommen.
Beschäftigung Genehmigen Sie sich so oft wie möglich Freizeit und gehen Sie Ihren eigenen Hobbys nach. Ist Ihr Angehöriger mit einer Tätigkeit beschäftigt, genehmigen Sie sich eine ausgiebige Pause.
Gesellschaft Kapseln Sie sich nicht von den eigenen Freunden und der Familie ab, auch wenn die Zeit jetzt manchmal knapp wird. Nutzen Sie Gesprächsgruppen oder Internetforen, um Erfahrungen mit anderen Pflegenden auszutauschen und sich auch einmal etwas „von der Seele zu reden“.
Selbstständigkeit Sie sind ein eigenständiger Mensch mit eigenen Bedürfnissen – vergessen Sie das nicht. Gönnen Sie sich Auszeiten und Pausen von der Pflege. Pflegedienste, Tages- und Kurzzeitpflege können Sie dabei unterstützen.
Intimsphäre und Grenzen akzeptieren Was für Sie gilt, nämlich die Intimsphäre und die Grenzen des zu Pflegenden zu akzeptieren, gilt selbstverständlich auch für den Pflegebedürftigen. Akzeptieren Sie daher sexuelle Übergriffe nicht und sprechen Sie die zu pflegende Person darauf an, wenn Sie sich durch Worte oder Berührungen unwohl fühlen. Holen Sie sich gegebenenfalls Hilfe.

Quellen

  1. Barden, Ingeburg: Der große Caritas Ratgeber – Hauskrankenpflege,Stuttgart, 2010, Seite: 81-114

Portionsgröße richtig messen

Je nach Lebensabschnitt, Gesundheitszustand, Energieverbrauch und Geschlecht nehmen Menschen unterschiedliche Nahrungsmengen zu sich. Für Außenstehende ist es schwierig, die Portionsgrößen für die ihnen anvertrauten Pflegebedürftigen einzuschätzen. Wir geben hilfreiche Tipps.
Portionsgrößen richtig messen

Bei einer gesunden Ernährung ist es wichtig, dass wir auf eine richtige Portionierung achten. | Foto: © Photographee.eu – Fotolia.com

Durch Erfahrung, den alltäglichen Umgang und das Gespräch miteinander lernen viele Pflegende mit der Zeit, den Appetit des Pflegebedürftigen und damit die Portionsgröße richtig einzuschätzen. Schwierig wird es dann, wenn die Kommunikation eingeschränkt ist oder der Pflegebedürftige selbst noch nicht oder nicht mehr in der Lage ist, Portionsgrößen richtig einzuschätzen. Hier können die Hände des Pflegebedürftigen einen guten Anhaltspunkt liefern.

  •  Getreideprodukte: Sättigungsbeilagen wie Nudeln, Reis und Kartoffeln, sollten für eine Portion in zwei Hände passen. Auch das Müsli zum Frühstück wird so berechnet. Umgerechnet in Gramm sind dies für Erwachsene in etwa 200 – 250 Gramm.
  • Obst und Gemüse: Hier entspricht eine Portion einer Handvoll. Bei kleingeschnittenem oder tiefgefrorenem Gemüse müssen Sie die Zwischenräume mitberechnen. Dazu formen Sie Ihre Hände zu einer Schale. Das Gemüse bzw. Obst, das dort hinein passt, ist eine Portion. Bei den Händen eines Erwachsenen entspricht diese Menge in etwa 125 – 135 Gramm.
  • Fleisch und Fisch: Das Stück Fleisch, das einer Portion entspricht, ist so groß wie die Handfläche der Person. Die Finger werden dabei nicht mitgerechnet. In diesem Fall entspricht die Portion für einen ausgewachsenen Menschen 200 Gramm bei Fleisch und zwischen 150 und 200 Gramm bei Fisch.
  • Brot: Eine Portion Brot entspricht der Handfläche inklusiver ausgestreckter Finger. In Gewicht ausgedrückt sind das etwa 70 – 100 Gramm.

Portion individuell anpassen

Die oben aufgeführten Portionsgrößen sind selbstverständlich nur Richtwerte und sollen einen Anhaltspunkt liefern, die Portionsgröße für ihren Angehörigen einzuschätzen. Stellen Sie eine deutliche Gewichtsab- oder –zunahme fest, passen Sie die Portionsgröße bitte individuell an.

Beachten Sie dabei auch spezielle Ernährungssituationen. So kann eine Person zum Beispiel während einer Krebserkrankung mehr Kalorien benötigen. Hier können Sie die Portionen dann durch Sahne und Butter anreichern. Wie bei allen Ernährungsfragen gilt: Sprechen Sie im Zweifel immer mit dem behandelnden Hausarzt.

 

Quellen

  1. Barden, Ingeburg: Der große Caritas-Ratgeber – Hauskrankenpflege, Stuttgart, 2010, Seite:190f.
  2. „Altersgemäße Lebensmittelverzehrmenge und Portionsgrößen“, unter: http://www.aid.de/downloads/pyramide_tabelle_portionsgroesse.pdf, abgerufen am: 15.08.2014.